Öl auf Leinwand, um 1910, 33,3 x 40,5 cm
Privatsammlung, Berlin
Beschreibung der Galerie Barthelmess & Wischnewski:
Das wohl während einer ihrer zahlreichen Aufenthalte an der Ostsee entstandene Gemälde gehört zu jener Werkgruppe in der Elisabeth Andraes Malerei deutlich von graphischen Gestaltungsmerkmalen geprägt war. Diese eher zeichnerische Auffassung drückt sich vor allem in den deutlich hervorgehobenen Umfassungslinien der einzelnen Bildgegenstände aus, aber auch in der Betonung der Farbflächen, die an die Kunst der französischen Post-Impressionisten um Gauguin und Sérusier erinnert. Die pointierte Gegenüberstellung intensiv leuchtender Komplementärfarben weist bereits deutlich in Richtung der neuen expressionistischen Kunst, die Elisabeth Andrae mit Sicherheit in Dresden kennen gelernt hatte. Bemerkenswert ist überdies, dass die Künstlerin die Komplementärfarben-Paare Blau-Gelb und Rot-Grün gleichsam in gegenläufigen Paarungen verwendete: Besteht die Landschaft vor allem aus gelben und grünen Tönen, so herrschen im Himmel ausschließlich Rot und Blau vor. Nicht zuletzt dadurch gelang Elisabeth Andrae mit diesem Gemälde ein beeindruckendes Werk, das deutlich in die gerade in Entstehung begriffene Moderne weist.